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Pressemitteilung

ÖDP bezieht Stellung zur geplanten Asphaltmischanlage in Bachhausen

Unser Lebensstil benötigt leider solche Anlagen; diese sollten jedoch an dem ökonomisch und ökologisch sinnvollsten Ort errichtet werden, die schmutzige Braunkohlestaubverfeuerung ist zu vermeiden und der Prozess mit Recyclingmaterial ist kontinuierlich zu überwachen, insbesondere auf PAKs, um die Umwelt und die Menschen nur minimal zu belasten

beim März-Monatstreffen des ÖDP-Kreisverbandes in NM war die geplante Asphaltmischanlage in Bachhausen das Schwerpunktthema.

Folgende Punkte/Fragen stellen sich:
Josef Neumeyer, Kreisvorstand der ÖDP:

- In den Gemeinden Mühlhausen und Berching ist dies das Thema, das die Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft sehr beschäftigt und besorgt.

- Am 20.Jan.2016 wurde von der Fa. Bögl die Bevölkerung informiert
- Präsentation mit Link auf der Seite http://www.muehlhausen-sulz.de/12715-Aktuelles.html

Bei der ersten Durchsicht fällt auf, dass 70% des anfallenden Verkehrs in Richtung Westen stattfinden.
Es wäre sinnvoll diesen Verkehr zu minimieren; d.h. die Anlage nach Westen zu verlagern, möglichst an die Stelle, an der am wenigsten Verkehr notwendig wird. Das wäre geboten um tausende LKW-km einzusparen! Anbieten würde sich vermutlich die Autobahnnähe?

Zweifelhaft sind auch die Betriebszeiten: wenn eine Autobahn asphaltiert wird, wird in der Regel rund um die Uhr gearbeitet?
Ebenso ist das Argument 120 Arbeitsplätze nicht stichhaltig, da diese nur von A nach B verlagert werden?

- Recycleln von Altasphalt ist sinnvoll; aber es ist nicht verständlich einfach ein im Flächennutzungsplan ausgewiesenes Industriegebiet ohne Bebauungsplan für eine solch üppigge Recycling-Anlage für 50ooot Asphalt pro Jahr in Angriff zu nehmen. Hier sollte sich die Gemeinde und der Landkreis mehr für die kommunale Selbstbestimmung auf die Füße stellen und einen Bebauungsplan mit entsprechenden Vorgaben erstellen!

- Recycleten Asphalt zu erhitzen ist besonders problematisch, da hier mit zunehmenden Temperaturen die sehr giftigen PAKs entstehen.
Polyzycliche-Aromatische-Kohlenwasserstoffe sind sehr Krebs-erregend und Erbgut-schädigend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe#Entstehung

Hier ist eine kontinuierliche Messung zu fordern, denn bei seltenen Messungen kann zwischendurch immer wieder viel Gift entweichen!

- Braunkohlestaub zu verbrennen zur Erhitzung des Materials ist die klimaschädlichste und giftigste Energiequelle.

Nach der Klimakonferenz in Paris haben alle Regierungen der Welt eingesehen, dass wir Klimaschutz betreiben müssen!

Bögl baut Türme für Windräder; das finden wir sehr gut; aber die Braunkohlestaubverbrennung mit dem Argument der heimischen Energie zu vertreten ist unlauter.

Hier unterstellen wir schlicht, dass es für Bögl die billigste Energie ist, denn die enormen externen Kosten gehen zu Lasten der Allgemeinheit.

Und diese Kosten sind neben den mehrfachen CO2 Gehalt im Vergleich zur Gasverbrennung v.a. Feinstaub und Nervengifte wie Quecksilber und andere Schwermetalle.

Auch bei der Braunkohlestaubverbrennung sind kontinuierliche Messungen der Behörden zu fordern um die Anwohner zu schützen!

Bei Schadstoffemissionsbegrenzung der Braunkohlestaubverbrennung sind uns viele Länder voraus wie z.B. die USA
- siehe http://www.zdf.de/frontal-21/themen-der-sendung-vom-16.-juni-2015-38870736.html

Laut diesem ZDF-Beitrag haben die Braunkohle-Lobbyisten die Grenzwerte selbst bestimmt zu Lasten unserer Gesundheit.

Konrad Samberger, Ökobauer im Kreisvorstand:

- Der Landkreis Neumarkt ist Ökomodellregion und speziell im Landl rings um Sulzbürg und Erasbach sind viele Biobauern.

Sie werden es auf den Wochenmärkten schwer haben ihre Kunden zu überzeugen von der Qualität ihrer Produkte, wenn ihre Felder im Dunstkreis einer Asphaltmischanlage liegen, insbesondere wenn Braunkohlestaub verfeuert und Recyclingmaterial eingesetzt werden soll.

Hier wird ihr Engagement, ja ggf. ihre Existenz bedroht sowie die Gesundheit der benachbarten Bewohner, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

- Auf dem Werksgelände in Bachhausen sind seit langem Wohncontainer für Böglmitarbeiter; es scheint so, als ob die Bewohner dieser Container nicht bei den Gutachten berücksichtigt wurden.

Diese Bewohner sind bei Bögl beschäftigt, können sich also nicht wehren, aber sie verdienen genauso die Fürsorge des Staates.

- Hier vor Ort wäre auch unser Landrat gefordert sich zu engagieren - nicht nur die Bürgermeister und Räte, denn diese Angelegenheit hat gemeindeübergreifende Bedeutung! Bögl ist der wichtigste Arbeitgeber im Landkreis; er und die Bevölkerung sollen gedeihlich miteinander auskommen und dazu wäre eben die moderierende Autorität des Landrats notwendig!

Gutachten sind in der heutigen Wissenschaft leider oft käuflich; daher sollten wenigstens die Anlieger-Gemeinden und der Landkreis die Gutachten von unabhängigen kritischen Sachverständigen prüfen und kommentieren lassen!

Die Firma Bögl will also in Bachhausen im Sommer eine neue Asphaltmischanlage bauen; Gerüchte wollen wissen, dass die AMA schon gekauft, in der bauma 2016 im April ausgestellt wird, und danach in den Landkreis Neumarkt umgesetzt werden soll; was ist dran?

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